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- 1. Ist dieses Studium mit einem "normalen" Physikstudium vergleichbar oder ist es noch etwas anspruchsvoller?
Ich denke schon, dass es vergleichbar ist. Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Du hast hier halt neben den normalen Physikfächern noch zusätzlich viele Ingenieursfächer, wenn du das so siehst, hast du natürlich weniger Zeit als die normalen Physikstudenten.
Andererseits hast du hier eine extrem kleine Gruppe und auch die Betreuung ist somit viel besser. Vor allem bei den Mathematikfächern empfinde ich dies so, wir haben einen sehr kompetenten Übungsleiter, welcher auch gerne mal zusätzliche Stunden dranhängt (wenn wir Studenten denn wollen). (Ist nur ein kleines Beispiel)
Andererseits muss ich sagen, dass du auch wieder sehen musst, dass wir hier zum Glück Mathematik für Physiker belegen und nicht wie so oft an anderen Unis Mathematik bei den Mathematikern haben, sodass der Schwerpunkt in den Übungen nicht bei den Beweisen liegt.
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- 2. Ich bin wenn es um öffentliches Auftretten geht und um mündliche Prüfungen eine totale Niete. Ich habe den Stoff drauf und stehe trotzdem schweißgebadet vorne und versuche
vollständige Sätze rauszubekommen. Sind wirklich alle Prüfungen mündlich?
Es sind nur die Prüfungen der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften mündlich, alle Ingenieursfächer (zum Beispiel: Allgemeine Elektrotechnik 1, Technische Mechanik, etc.) sind weiterhin schriftlich.
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- Wie kann man sich diese Prüfungen vorstellen? Nehmen die Professoren auch auf soetwas Rücksicht?
Ich hatte zwar noch keine mündliche Prüfung (meine beginnen erst Mitte nächsten Monats), aber was ich so von meinen Freunden und Komilitonen bisher gehört habe, nehmen sie auch auf so etwas Rücksicht. Außerdem musst du meist auch nicht an der Tafel stehen und etwas vorrechnen, sondern sitzt bei den Prüfern und sie schauen dir über die Schulter.
Solange du das nötige Wissen hast, brauchst du auch keine Angst haben, die meisten Professoren versuchen einen nicht dafür zu bestrafen, dass man etwas mal nicht weiß, etc. Ich finde hier sind noch die meisten ganz menschlich!
Außerdem wirst du sicherlich noch einiges an Selbstvertrauen gewinnen, wenn du nahezu jede Woche nach/vor dem Praktikum ein Gespräch über den Versuch haben wirst, da kannst du schonmal üben und zeigen, was du drauf hast.
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- 3. Ich bin ein relativ guter Schüler gewesen und kann mich auch mal hinsetzen und richtig lernen. Allerdings möchte ich nicht nur für das Studium leben. Stimmt es, dass man eine 70 Stunden-woche hat?
Also ich kann nur für meine Freunde (und natürlich mich) reden, jedoch ist es sicherlich keine 70 Stunden Woche. Du solltest natürlich am Ball bleiben, jedoch sind 70 Stunden viel zu viel, wenn du mich fragst.
Jede Woche muss ein Praktikum vorbereitet werden, was so maximal 2-3 h in Anspruch nimmt (meist kürzer). Der Rest ist relativ flexibel -> du hast etwas nicht verstanden, dann schaust du es dir nochmal an. Aber sonst ist es relativ entspannt.
Natürlich sollte man dann spätestens in der Prüfungszeit richtig durchstarten. Aber auch das kannst du dir so einteilen, wie du willst (denn die mündl. Prüfungstermine kannst du so legen wie du möchtest). Ich habe meine Prüfungen so geplant, dass ich richtig viel Zeit zwischen den einzelnen Prüfungen habe.
Aber wenn du im Vorlesungszeitraum schon immer richtig mitlernst, kannst du dir auch alles auf einen bis anderthalb Monate quetschen.
Achja, im ersten Semester gibt es noch gar keine mündl. Prüfung (nach derzeitigem Modulplan).
Ich hoffe, dass du dich für Ilmenau entscheiden wirst und wenn du noch weitere Fragen hast, dann stell sie uns bitte!
Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend.
Oliver